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Unser gewachsenes Kollektiv ist unser Erfolgsgeheimnis!

Gunners-Geschäftsführer Thomas Linzer im Interview mit Michael Strini, MeinBezirk.at

Das Traumfinale in der win2day Basketball Superliga ist perfekt. Erstmals in der Geschichte gibt es ein rein burgenländisches Finale zwischen den Unger Steel Gunners Oberwart und den BBC Nord Dragonz Eisenstadt. Der Start zur Finalserie erfolgt am Sonntag in Oberwart.

Im Vorfeld dieses Basketball-Spektakels lud MeinBezirk Oberwart den Geschäftsführer der Unger Steel Gunners Oberwart, Thomas Linzer, zu einem exklusiven Interview. Dabei gibt Thomas Linzer einen Einblick zu diesem besonderen Derby.

Ein Burgenlandderby im Finale der win2day Superliga. Hätten Sie darauf getippt?

Vor der Saison nein, keinen Cent. Einerseits, weil es ja nicht in Stein gemeiselt ist, dass wir nach dem Meistertitel im Vorjahr wieder das Finale erreichen werden und zum anderen, weil Eisenstadt die Saison im Herbst des Vorjahres mit nur drei Legionären auf dem Feld begonnen hat und prompt die ersten drei Runden verloren hat.
Aber im Laufe der Saison war klar, dass die Dragonz viel stärker sind, als es ihre Tabellenplatzierung zum Ausdruck brachte. Mit dem enormen Legionärskader, den sie im Laufe der Saison zusammengestellt haben, hätten sie eigentlich die Top6 Zwischenrunde erreichen müssen. Das heisst für mich haben sie im Grunddurchgang unterperformt und ab Februar, als dann auch Austin Awosika als 7. Legionär verpflichtet wurde, haben sie von 18 Spielen nur mehr 4 Spiele verloren. Daher war mir klar, dass sie in den Play Offs stark sein werden.

Für Sie ist also der Finaleinzug der Dragonz keine Sensation?

Nein, überhaupt nicht! Natürlich stellen sich die Dragonz gerne als kleiner Verein mit bescheidenen finanziellen Mitteln, quasi als Underdogs dar, weil sie erst das dritte Jahr in der win2day BSL sind und heuer aus der Qualifikationsgruppe vom 7. Platz ins Viertelfinale gestartet sind. Daher reden jetzt alle jetzt von unglaublichen Leistungen und Sensationen in den Play Offs oder von David gegen Goliath. Das ist Unsinn. In Wahrheit haben die Dragonz in den Play Offs das gezeigt, was man von so einem Kader, der sicher nicht billig ist, erwarten muss. Und wir wissen aus eigener Erfahrung, dass man auch aus der Qualifikationsgruppe in den Play Offs sehr erfolgreich sein kann. Also keine Sorge, wir lassen wir uns da von dem Außenseitergerede nicht täuschen und wissen um die Stärke der Dragonz, kennen aber auch ihre Schwächen.

Was unterscheidet Ihrer Meinung nach die beiden Teams?

Es gibt einen offensichtlichen Unterschied. Wir sind eine über Jahre gewachsene Mannschaft mit einem Identitätskern von 6-7 erfahrenen österreichischen Spielern, die gemeinsam aus Niederlagen gelernt haben, bevor wir auch den Erfolg ernten durften. Dieses Kollektiv ist aus meiner Sicht der Schlüssel für Erfolge und ist gemeinsam mit unseren vier Legionären, die wir in diesem Jahr offenbar ganz gut rekrutiert haben, eine gute Mannschaft, die nur ganz schwer zu schlagen ist.
Die Dragonz bauen in erster Linie auf Legionäre. Sie sind das einzige Team der BSL, das sieben Legionäre im Kader hat, obwohl pro Spiel nur höchstens sechs Legionäre zum Einsatz kommen dürfen. Dazu kommt Neoteamspieler Lukas Hahn. Das sieht man auch an den Einsatzzeiten der Spieler. Wir hatten in der Semifinalserie im Schnitt 48% Einsatzzeit unseres österreichischen Kollektivs, obwohl statistisch beim Score unsere Legionäre, besonders MVP Robert Allen meistens ganz oben stehen. Bei den Dragonz waren es im Semifinale gerade mal knapp 18% Einsatzzeit für österreichische Spieler. Daran erkennt man den strukturellen Unterschied der beiden Teams. Aber am Ende geht es darum Spiele zu gewinnen und die Dragonz sind wie schon gesagt sicher kein Underdog sondern eines der stärksten Teams der Liga. Daher wird die Finalserie richtig spannend.

Aus Eisenstadt hört man ja schon Kampfansagen. Bürgermeister Thomas Steiner hat schon eine Grußbotschaft an Oberwarts Bürgermeister gesendet und Dragonz Boss Roland Knor sagte auch, dass die Dragonz im Finale noch etwas vorhaben. Wie sehen Sie das?

Beides gelassen… (lacht). Bürgermeistergrüße sind nichts anderes als die übliche Begleitmusik, aber beide Bürgermeister stehen ja nicht auf dem Spielfeld. Viel wichtiger wäre, wenn beide ihre Position auch dazu benutzen, um die Sportstätten der beiden Spitzenteams so auszustatten, wie es sich die Leistungen beider Teams verdienen. Und da ist denke ich an beiden Standorten Verbesserung nötig, bei uns in Oberwart ganz besonders. Und dass Roland Knor als Chef der Dragonz sagt, dass sie noch was vorhaben, na nona, was sollte er sonst sagen? Niemand zieht ins Finale ein, um dann freiwillig und kampflos zu verlieren.

Apropos Sporthalle, wird es in Oberwart eine neue Halle für die Gunners geben?

Dieses Thema ist nach wie vor nicht endgültig entschieden, aber es ist angesichts der gegenwärtigen Budgetknappheit in Bund, Ländern und Gemeinden nicht so, dass man schnell einmal 25 Millionen in den Bau einer neuen Sporthalle investieren könnte. Da muss man realistisch sein, auch wenn ich mir eine neue Halle sehr wünschen würde und unsere rasant wachsende Entwicklung im Verein das auch verdienen würde. Aber zumindest eine Generalsanierung unserer Sporthalle ist unausweichlich und ein dringendes Thema. Das weiß die Stadtführung in Oberwart ebenso wie die Landesregierung. Wir sind da sowohl mit der Stadtgemeinde Oberwart, als auch dem Land Burgenland in sachlichen und guten Gesprächen und hoffen, dass es bald zu konkreten Entscheidungen kommt. So gesehen ist das bevorstehende Burgenlandderby im win2day Superligafinale ein willkommener Verstärker und auch die klare Bestätigung, dass Basketball der Sport Nummer 1 im Burgenland ist, der auch adäquate Sportstätten verdient.

Werden die Schiedsrichter eine Rolle im Finale spielen und wie sehen Sie die Situation mit den Schiedsrichtern generell?

Bei allem Verständnis für die vielen Diskussionen um die Schiedsrichter, aber Spiele werden noch immer von den Spielern und ihren Coaches entschieden. Wer hat den besseren „gameplan“, wer setzt ihn besser um, wer ist mental und physisch stärker und vor allem: Wer macht weniger Fehler! Ein Spiel ist niemals fehlerfrei, sowohl von Seiten der Spieler, als auch von Seiten der Schiedsrichter. Aber niemand, weder Spieler noch Schiedsrichter machen absichtlich Fehler. Daher verdienen Schiedsrichter immer den gleichen Respekt wie Spieler und Coaches. Wir haben in Österreich nach wie vor zu wenig Dichte an Schiedsrichtern und dennoch hat sich sehr Vieles positiv entwickelt. Wir haben im Laufe der Saison einige junge, neue Schiedsrichter mit ansprechenden Leistungen gesehen und auch der Umgang der Schiedsrichter mit Emotionen auf dem Feld hat sich deutlich verbessert. Christoph Rohacky als Chef der Schiedsrichter macht hier einen sehr guten Job. Also lassen wir die Referees ihren Job machen und konzentrieren wir uns auf unsere Aufgaben. Und ALLE Fans beider Teams bitte ich um Fair Play. Man kann Stimmung machen, aber es sollte niemals so weit kommen, dass Beschimpfungen oder gar Bedrohungen stattfinden, wie es zuletzt im Fußball leider vorkam.

Stichwort Fans, was erwartest du für eine Stimmung?

Ich denke unsere Fans sind startbereit für ein echtes Feuerwerk. Wir wissen was wir an unseren Fans haben und das haben sie einmal mehr ganze Saison und vor allem in den Play Offs bewiesen. Unsere Blue-White Gunfire Crew wird gemeinsam mit allen anderen Fans stehen wie eine Wand und uns den Rücken stärken. Das wissen auch die Spieler. Wir hoffen, dass auch viele Dragonz Fans nach Oberwart kommen und wir gemeinsam ein großes Basketballfest in einer vollen Halle feiern werden.

Geht man nach der öffentlichen Meinung dann sagen alle, dass die Gunners aufgrund der bisherigen Resultate und der beiden Sweeps im Viertel- und Semifinale trotz allem Meister werden müssen. Richtig?

Wir müssen gar nichts. Schon gar nicht im Sport, wo immer alles möglich ist.  Aber wir haben ein ganz klares Ziel. Und zwar nicht erst seit dem Finaleinzug, sondern seit dem ersten gemeinsamen Trainingstag vor Saisonbeginn im August letzten Jahres. An diesem Ziel arbeiten wir seit gut neun Monaten konsequent, Tag für Tag und Spiel für Spiel. Dafür fehlen uns noch drei Siege, ganz egal wer der Finalgegner ist. Bleiben wir bei der Realität: Unser Finaleinzug war nicht so klar, wie es die beiden Sweeps im Resultat erscheinen lassen. Und der Finaleinzug der Dragonz ist alles andere als eine Sensation. Jetzt werden wir sehen, welches Team in der Finalserie besser liefert.

Wie kommen die Fans zu ihren Tickets für die Finalspiele?

Bei uns in Oberwart gibt es keinen Vorverkauf! Es gilt das Prinzip „first come – first serve“ und die Kassen öffnen jeweils 90 Minuten vor Spielbeginn. Wir bitten also alle Fans rechtzeitig zu kommen. Für die Gästefans der Dragonz wird in Absprache mit Roland Knor ein Dragonz Fansektor für ca. 100 Personen reserviert sein.
Ebenso werden die Dragonz für unsere Fans bei den Auswärtsspielen in Eisenstadt einen Fansektor für ca. 100 Personen reservieren. Gunners Fans, die mit dem Blue-White Gunfire Fanbus zu den Auswärtsspielen reisen, bekommen ihr Ticket im Fanbus. Fanbusanmeldung: www.gunnersfanbus.at
Alle anderen Gunners Fans, die privat nach Eisenstadt fahren wollen, müssen Ihr Ticket ONLINE IM VORVERKAUF sichern! Der Vorverkauf für das Semifinale 2 am Freitag, 23. Mai in Eisenstadt ist schon online: https://app.bbc-nord.at/game/191 Also BITTE RASCH Tickets kaufen, da das Sportzentrum Eisenstadt sicher ausverkauft sein wird.