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So kann es weiter gehen

Analyse

Fünf Runden sind gespielt, die Redwell Gunners liegen mit einer Bilanz von zwei Siegen und drei Niederlagen auf dem siebenten Tabellenplatz. In einer Liga, die heuer so ausgeglichen scheint, wie selten zuvor. Das zeigen allein schon die Ergebnisse: Auf zwei knappe Niederlagen gegen Wien und Klosterneuburg, die mit etwas mehr Routine wohl vermeidbar gewesen wären, folgte der Sieg gegen Wels am vergangenen Sonntag. Und dieser Sieg war – vor allem in der zweiten Halbzeit – eine Kampfansage an den Rest der Liga.

Während in der ersten Halbzeit die Redwell Gunners vor allem im zweiten Viertel mit Leistungsschwankungen zu kämpfen hatten, so war nach der Pause klar ersichtlich, wozu diese Mannschaft fähig ist, wenn alle Rädchen ineinander greifen. Die beeindruckende Aufholjagd begann nach fünf Minuten im dritten Viertel - und nach vier Minuten im vierten Viertel hatten die Gunners einen Spielstand von 39:52 in ein 62:59 umgedreht. Von Spielminute 25 bis zum Ende fertigten die Gunners also mit einem 41:21 (!) die weitaus routinierte Welser ab, die vor allem offensiv kein Licht sahen. Weil das Gunners-Kollektiv in der Verteidigung aggressiv und als Einheit agierte und die Oberösterreicher kein Mittel gegen die Scharfschützen der Gunners fanden.

Kein Wunder, dass Headcoach Erik Braal mit der Leistung seiner Mannschaft nach der Pause mehr als zufrieden war: „Wenn wir weiter so spielen, dann werden wir noch viel Freude haben.“ Die Halbzeit kann aber dennoch nicht darüber hinweg täuschen, dass es in den 40 Spielminuten noch arge Leistungsschwankungen gibt. „Das hat einerseits mit der frühen Phasen der Meisterschaft zu tun und andererseits damit, dass unser Team relativ jung und ist noch viel Erfahrung sammeln muss“, bringt es Manager Andreas Leitner auf den Punkt.

Tatsächlich sind die Redwell Gunners mit 21,9 Jahren gemeinsam mit Fürstenfeld das jüngste Team der Admiral Basketball Bundesliga, sogar Traiskirchen (22,5 Jahre) ist „älter“ als Oberwart. Und wenn man den Altersschnitt in Relation zu den erzielten Punkten vergleicht, sind die Gunners (24,8 Jahre) sogar Spitzenreiter der Liga (vor Güssing mit 25 Jahren und Fürstenfeld mit 25,1 Jahren). Diese interessante Statistik kommt übrigens von den Jungs vom „Nektar des Olymps“ (siehe Facebook), die die österreichische Basketballszene täglich mit interessanten News aus der Liga versorgen.

Im Vergleich zum Saisonstart fällt auf, dass sich die Gunners-Legionäre an den Spielstil in der ABL angepasst haben: Die Ballverluste aufgrund von technischer Fehler wie zum Beispiel Schritte gehen zurück und auch in der Verteidigung haben die Spieler gelernt, sich auf die österreichischen Schiedsrichter einzustellen. „Das wird mit Fortdauer der Meisterschaft immer besser werden“, sagt Leitner. Die Reduzierung der Ballverluste war auch eine der Grundlagen für den Sieg gegen Wels. Schließlich produzierten die Gunners nur halb so viele Turnover wie die Oberösterreicher und hatten auch bei den Steals mit 11:3 klar die Nase vorn.

Beeindruckend auch die Trefferquote: Von der Dreipunktlinie wurden 53 Prozent (10/19) der Würfe getroffen. Eine klare Steigerung im Vergleich zur Saisonstatistik, wo bisher nur 35,6 Prozent der Distanzwürfe in den Korb gingen. Auffallend ist auch die Treffsicherheit von der Freiwurflinie: Gegen Wels waren es 86 Prozent (12/14), mit 76 Prozent sind die ligaweit ohnehin die Freiwurfkönige der Liga. Ins Auge sticht ebenfalls, dass Headcoach Braal auf eine große Rotation setzt, um die Intensität über 40 Minuten hinweg hoch zu halten: Gegen Wels kamen zehn Spieler zum Einsatz, nur Rakeem Buckles, mit 21 Punkten und 6/11 vom Zweier auffälligster Spieler, war länger als 30 Minuten (33:20) Minuten am Feld.