präsentierte das FIBA Europe Cup-Spiel
Redwell-Gunners Oberwart - Tartu Rock (EST)
Redwell-Gunners Oberwart - Tartu Rock 79:76 (20:26, 44:41, 58:55)
Werfer Gunners: Jackson 21, Cumberbatch 20, Traylor 8, Kuakumensah 7, Käferle 6, Wolf 6, McNealy 5
Werfer Tartu: Jois 16, Thomas 15, Talts 14, Sokk 12, Joesaar 7, Milka 6, Dorbek 4
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Mit einem sensationellen Sieg über das Team von Tartu Rock stehen die Redwell-Gunners aus eigener Kraft in der zweiten Gruppenphase des FIBA Europe Cup! Eine starke Teamleistung, mit der ein früher Rückstand aufgeholt und die umkämpfte Schlussphase kontrolliert wurde, war der Schlüssel zu diesem historischen Erfolg der Redwell-Gunners!
Spielverlauf
Den Esten ist nichts von den Strapazen ihrer langen Anreise anzumerken, mit einem 0:7-Run zeigt Tartu Rock gleich von Beginn an, warum sie als Favorit in das FIBA Europe Cup-Spiel gegen die Redwell Gunners gehen. Der Mannschaft von Headcoach Chris Chougaz gelingt in der Anfangsphase nur wenig, Sebastian Käferle trifft dann den ersten Korb für die Burgenländer. Aber vorerst ist weiter Tartu am Drücker, die Gäste erhöhen auf 6:14 – auch eine Auszeit von Chougaz kann den Lauf der Esten nicht stoppen. Doch gegen Mitte des ersten Viertels, beim Stand von 10:20 für die Esten, geht ein Ruck durch die Gunners: Langsam aber sicher kämpfen sie sich Punkt um Punkt heran, besonders wichtig in dieser Phase ein Dreier von Georg Wolf zum 18:25. Die zweite Hälfte des ersten Abschnitts gehört klar Oberwart, dank des verschlafenen Starts geht es aber mit einem Stand von 20:25 in den zweiten Abschnitt.
Dort machen die Gunners weiter, wo sie in Viertel eins aufgehört haben – sie schießen aus allen Lagen, und treffen. Vor allem Andell Cumberbatch und Derek Jackson scheinen jede Menge „Zielwasser“ getrunken zu haben, sie sind im zweiten Viertel die spielbestimmenden Akteure am Feld. Die Redwell Gunners treten jetzt viel aggressiver auf, als in der Anfangsphase – der Einsatz in der Verteidigung wird mit Steals und auch mit Punkten belohnt. Langsam kämpft sich Oberwart Punkt um Punkt heran. Die Fans in der Halle sind aus dem Häuschen, als Jackson zuerst mit einem Dreier den Rückstand egalisiert, dann noch einen nachlegt und schlussendlich Wolf mit einem weiteren Dreier zum 41:39 Tartu 3:24 Minuten vor der Pause zu einer Auszeit zwingt. Die Esten profitieren in dieser Phase vor allem durch die vielen zweiten Chancen, die sie sich durch gute Arbeit am Offensivrebound erarbeiten. Kein Wunder, dass Headcoach Chougaz sein Team in einer Auszeit lautstark zum „box out“ (Anmerkung: Aussperren beim Rebound) auffordert. Mit 44:41 für die Gunners geht es in die Pause.
Das dritte Viertel beginnt wieder mit spielfreudigen Gunners, die gleich einmal fünf Punkte in Folge erzielen. Dann fangen sich die Esten aber wieder, abschütteln lassen sie sich nie. Auffallend in dieser Phase ist einmal mehr Cumberbatch, aber auch Cedric Kuakumensah. Das Spiel verläuft jetzt auf Augenhöhe, die Mannschaften bieten den Fans ein unterhaltsames Spiel, obwohl im dritten Viertel insgesamt nur 28 Punkte (14:14) fallen. Mit 58:55 geht es in den Schlussabschnitt.
Im vierten Abschnitt legen zunächst die Esten vor, aber Traylor und Cumberbatch stellen schnell wieder einen Vorsprung von 5 Punkten her. Tartu kontert postwendend, aber auch Jackson zieht schön zum Korb und punktet. Dann ein schöner Steal der Gunners, der darauffolgende Alley Oop-Versuch scheitert aber – dafür kassiert Oberwart im Gegenzug zwei Punkte aus einem Fast Break (64:61). Dann nimmt sich Kapitän Sebastian Käferle ein Herz und setzt sich zwei Mal mit Alleingängen gegen die „Riesen“ unter dem gegnerischen Korb durch – die Gäste nehmen beim Stand von 68:61 eine Auszeit, 6:46 Minuten sind noch zu spielen. Als dann auch die Esten durch Mandell Thomas einen Dreier treffen und auf 68:64 heran kommen, nimmt Chougaz eine Auszeit.
Kuakumensah scort für 2, Tartu für 3 – die Gunners führen 5 Minuten vor dem Ende weiter mit 70:67. Jackson wird beim Zug zum Korb hart gefoult und trifft nur einen Freiwurf, Tartu antwortet mit einem weiteren Dreier. Traylor sorgt aber dafür, dass die Gunners weiter mit plus 3 in Führung liegen. Die Esten geben aber nicht auf, glänzen mit einer hohen Trefferquote und gehe 2:25 vor dem Ende mit plus 1 in Führung (73:74). Oberwart passieren jetzt einige Turnover in Folge, aber Chris McNealy hat 1:13 Minuten vor dem Ende mit zwei Freiwürfen die Chance, die Führung zurückzuerobern – eine ähnlich spannende Schlussphase wie beim knappen Auswärtssieg in Tartu kündigt sich an.
McNealy trifft den ersten und auch den zweiten, der nächste Wurf von Mandell wird geblockt – und McNealy verwertet auch den nächsten Fast Break nach Pass von Jackson zum 77:74. Dabei wird er auch noch gefoult, trifft den Bonuswurf und die Redwell Gunners führen 41 Sekunden vor dem Ende mit 78:74. Tartu nimmt eine Auszeit, um noch die letzte Chance auf den Sieg zu wahren. Die Esten verwerfen, Traylor holt sich den Rebund und wird natürlich sofort gefoult. Einwurf Gunners, McNealy auf Cumberbatch – das nächste Foul, die ersten Bonuswürfe. Nur der zweite Wurf sitzt, 23 Sekunden vor dem Ende steht es plus 5 für Oberwart. Der Dreierversuch der Esten scheitert, Cumberbatch wird erneut an die Linie geschickt. Er scheitert zwei Mal, dafür treffen die Esten 4,2 Sekunden vor dem Ende 2 Punkte – am Ausgang ändert das aber nichts mehr, das Spiel endet mit 79:76, die Gunners steigen in die nächste Gruppenphase auf.
Kommentare:
Chris Chougaz, Headcoach der Gunners: „Das Herz meiner Spieler war heute unglaublich stark. Sie haben von der ersten bis zur letzten Sekunde diesen Sieg und den Aufstieg gewollt und ihn schlussendlich auch verdient. Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft. Ausschlaggebend war, dass wir ab Mitte des zweiten Viertels viel mehr gelaufen sind als der Gegner und auch am Rebound dagegengehalten haben.“
Jamari Traylor, Spieler der Gunners: „Es war für mich ein sehr physisches Spiel. Der Kampf am Rebound ist hier in Europa viel physischer als in den USA. Aber ich habe mein bestes gegeben, wie jeder einzelne von uns heute. Wir wollten diesen Sieg und haben ihn bekommen, weil unsere Reise noch lange nicht zu Ende ist.“