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Neno Asceric: "Ich lebe für Basketball!"

Gunners-Coach im Radio Firerock Interview mit Wolfgang Steflitsch

Acht Spieltage der laufenden Meisterschaft sind passé. Damit war es an der Zeit, die zurückliegenden Wochen aufzuarbeiten und einen Blick auf die bevorstehenden Herausforderungen zu wagen.

Gunners-Headcoach Neno Asceric stand den Gunners- und Basketballfans wieder live Rede und Antwort, und zwar am Donnerstag 17. 11. 2011 live im Internet-Radiosender www.firerock.at

Bereits heute können Sie die besten Passagen des Interviews mit Neno Asceric hier nachlesen! Das Gespräch mit dem Gunners-Coach führte Wolfgang Steflitsch.

www.firerock.at

Radio Firerock: Wie gefällt dir die neue Gunners-Homepage?

Neno Asceric: Sehr gut! Sie ist sehr gut aufgebaut, viele Informationen sind auf den 1. Blick zu sehen. Man kann sofort alle Informationen finden, die man sucht. Ich habe auch Freunde in Frankreich und Serbien, die dadurch alles über die Gunners wissen. Auch ihnen gefällt die neue Gunners-Homepage.

Der nächste Gegner der Gunners in der Bundesliga ist Wels - auswärts. Hast du das Montag-Heimspiel von Wels auf SKY gesehen und was sagst du zur Offensivleistung von Wels?

Ich habe das Spiel nicht live gesehen, weil ich 2 Tage in Serbien war. Aber ich habe das Spiel heute auf Video gesehen. Ich habe gewusst, dass Wels viel Talent hat, eine sehr gute Mannschaft ist. Ich habe sie auch in Wien beobachtet. Sie sind sehr offensivstark, sehr gefährlich, und spielen besonders in Wels sehr konzentriert. Ich glaube nicht, dass Wels so viel stärker ist als Graz. Aber dass ein Team einen sehr guten Tag hat und das andere einen rabenschwarzen, das kann passieren.

Was hältst du von der Entwicklung der "jungen" Frühwirth und Linzer?

Unsere jungen Spieler Erik Frühwirth und Lukas Linzer entwickeln sich so, wie ich es erwartet habe. Im Sport geht nichts von heute auf morgen, sie haben in der vorigen Saison begonnen, wichtige Rollen zu übernehmen. Heuer bekommen sie mehr Spielzeit, haben natürlich noch ups and downs. Sie werden sich weiterentwickeln und besser werden. Ich bin zufrieden mit der Entwicklung.

Wie schaut es zurzeit mit den Verletzungen aus?

Das schlimmste, was einem Trainer passieren kann, sind Verletzungen, die den Trainingsrhythmus stören. Wir müssen improvisieren und das bestmögliche dabei herausholen. Ich glaube, es ist uns sehr gut gelungen, aus dieser wirklich schwierigen Situation herauszukommen. Meine Burschen haben einige schwere Phasen in dieser Saison sehr gut überstanden.

Joey Shaw hat nach seiner Augenoperation sehr schnell wieder gespielt. War das geplant?

Ich habe mit ihm ehrlich gesagt gar noch nicht gerechnet. 2 Stunden vor dem Traiskirchen-Spiel wusste ich nicht, ob er spielt oder nicht. Andi Leitner meinte, nach der Diagnose vom Arzt gibt es keinen Grund, warum er nicht spielen sollte. Ich habe mit Joey gesprochen, er sollte entscheiden. Er hat nicht viel überlegt und gesagt: ich bin bereit!

Ich habe dem Team nach dem Traiskirchen-Spiel 3 Tage frei gegeben. Durch die vielen Verletzungen war das Team zu sehr belastet. Ich wollte ihm eine Pause geben, um physisch und auch mental regenerieren zu können. Seit Mittwoch trainieren wir wieder voll.

Klosterneuburg spielt heuer sehr stark. War damit zu rechnen?

Ja. Ich habe sie auf meiner Liste gehabt, vor Beginn der Meisterschaft. Ich habe Klosterneuburg hoch eingeschätzt, eine gute Mannschaft, die jahrelang zusammenspielt, Lanegger ist zum Team gekommen, Kontinuität ist dem Team sehr wichtig. Aber: die Meisterschaft dauert noch sehr lange, und sollte sich 1 oder 2 Spieler verletzen, kann das alles umstellen, wir werden sehen, wie sie auf schwierige Situationen, die in der H1 und im Play Off kommen können, reagieren werden.

In unserem Heimspiel gegen Klosterneuburg haben wir aus heutiger Sicht sehr unkonzentriert gespielt, und das 30 Minuten lang. Wegen eines unnötigen Fouls kurz vor Schluss haben wir das Spiel unnötig verloren. Wir hatten den Sieg schon in der Tasche gehabt.

Werden die TOP 4 nach dem Grunddurchgang - wie auch im Moment - ebenfalls Gmunden, Klosterneuburg, Wels und Oberwart sein?

Ich denke, die momentanen Top 4 werden sich noch ein wenig absetzen von den Verfolgern. Es kann sich aber durch Verletzungen immer was ändern. In den Top 4 wird sich meiner Meinung nach nicht mehr viel verändern.

Manche Fans meinen, das Niveau der Bundesliga ist heuer gesunken. Was meinst du?

Das stimmt überhaupt nicht, muss ich ehrlich sagen. Wir sind momentan schwächer, ebenfalls Traiskirchen. Wir können aber noch das gleiche Niveau erreichen wie im Vorjahr. Fast alle sind stärker geworden: Gmunden, Wels, Kapfenberg (auch wenn sie noch Zeit brauchen), Güssing, Vienna, auch Graz. Fürstenfeld ist gleich geblieben, wird sich aber noch steigern, sie haben Spiele knapp verloren.

Vernard Hollins wurde aufgrund der Verletzungssituation geholt. Soll er bleiben?

Ich bin sehr zufrieden mit Vernard Hollins. Er ist ein sehr guter Spieler, hat Erfahrung, als Mensch einen guten Charakter. Ich hoffe, dass er bis Saisonende bleiben wird. Das wäre wichtig. Er ist genau der Spieler, den wir gebraucht haben! Ich bin überzeugt, dass er uns noch sehr viel helfen wird.

Ist die Mannschaftsbildung nun abgeschlossen?

Mit Hollins ist die Teambildung nun abgeschlossen. Ich erwarte aber Georg Florian und Michael Diesner zurück. Zwiebel wird hoffentlich bald total fit sein. Die Mannschaft ist komplett. Ich glaube nicht, dass wir weitere Spieler brauchen.

Warum bist du eigentlich Trainer in Oberwart?

Damals hatte mich Andi Leitner angerufen, neben dem Nationalteam hatte ich keinen Verein zu betreuen. 2 Tage nach seinem Anruf hat sich ein Verein aus der 2. Liga in Frankreich gemeldet. Ich hatte zuvor allerdings schon Andi Leitner mein Wort gegeben, und das halte ich auch.

Bereust du das heute?

Ich bin sehr zufrieden mit dieser damaligen Entscheidung. Es hat alles sehr gut funktioniert in Oberwart, wir haben schon große Erfolge gehabt. Ich gehe nicht um jeden Preis ins Ausland. Mir ist wichtig, wo ich meine Trainerphilosophie umsetzen kann. Ich lebe für Basketball 24 Stunden am Tag. Ich weiss aber auch, dass ich die Kompetenz habe, um in einer noch stärkeren Liga zu arbeiten. Ich habe Geduld.

Wie sehr entscheidet die Familie mit, wo man als Trainer arbeitet?

Ich habe das Glück, dass mich meine Familie bei meinen Entscheidungen unterstützt und mich entscheiden lässt. Die Familie spielt eine wichtige Rolle. Ich war Trainer in Mexiko. Trotz höheren Gehalts habe ich mich entschieden, wegen der Familie nicht nach Mexiko zurückzukehren.

Danke für das Interview!

Interview: Wolfgang Steflitsch. Text: Gerald Ringbauer