Die Analyse von Kapitän Jason Johnson, der gegen Gmunden sein 500. Bundesligaspiel für die Redwell Gunners bestritt, sagt eigentlich schon alles aus: „Wir haben uns in der Offensive schwer getan. In der zweiten Halbzeit hat der Angriff zwar etwas besser funktioniert, aber für den Sieg hat es nicht gereicht: Wir haben keine guten Würfe genommen und nicht getroffen.“
Dabei konnten die Gunners, abgesehen vom 1. Viertel (13:22), die drei weiteren Spielabschnitte um jeweils einen Punkt für sich entscheiden und schafften es immer wieder, den Rückstand auf wenige Punkte zu verkürzen – vier Minuten vor dem Ende sogar auf 61:65.
Der Unterschied war, dass Gmunden auf jeden dieser Runs die richtige Antwort parat hatte, meist durch einen in Höchstform agierenden Enis Murati. Die Redwell Gunners konnten das Momentum nicht mitnehmen, um auch tatsächlich in Führung zu gehen. „Wir hatten im Angriff einfach nicht die Effizienz, das Spiel zu gewinnen. Damit meine ich sowohl den Anfang als auch das letzte Viertel, wo wir keine gute Wurfauswahl hatten und kaum getroffen haben“, sagt Headcoach Erik Braal.
„Das hat aber teilweise auch mit der guten Verteidigung von Gmunden zu tun: Gegen große Spieler ist es nicht einfach, gute Würfe zu bekommen.“ Die Probleme im Angriff seien zwar in den vergangenen Spielen gegen Güssing und Graz kleiner geworden, doch gegen Gmunden habe es wieder einen Rückfall gegeben, so Braal: „Wir müssen die offenen Würfe, die wir kreieren, auch treffen – wie sonst normalerweise auch. Hätten wir das gegen Gmunden gemacht, wäre es ein anderes Spiel gewesen.“
An der Verteidigung hat Braal nichts auszusetzen: „Da sind wir immer gut und waren es auch diesmal.“ Und tatsächlich schafften es die Redwell Gunners auch gegen den Tabellenführer ihren bisherigen Schnitt von 73 erhaltenen Punkten (Ligaspitze) zu halten – ausgerechnet gegen Gmunden, das mit durchschnittlich 87,8 erzielten Punkten pro Spiel bestes Offensivteam der Liga ist. Der eklatante Unterschied bei den Rebounds (44 Gmunden, 31 Oberwart) macht Braal kein großes Kopfzerbrechen, denn: „Wenn wir nichts treffen, ist klar, dass Gmunden mehr Rebounds holt.“
Positiv war die geringe Anzahl an Turnover, nur zehn Mal verloren die Redwell Gunners den Ball an den Gegner. Auffallend auch die Leistungssteigerung von Bogic Vujosevic, der mit 17 Punkten und vier Assists sein bisher bestes Spiel für Oberwart ablieferte. Erfreulich auch das Comeback von Hannes „Haxi“ Ochsenhofer, wodurch für Headcoach Erik Braal wieder eine höhere Rotation möglich ist. Die war auch gegen Gmunden mit neun eingesetzten Spielern relativ hoch, am längsten Stand Carlos Novas Mateo (31:24 Minuten) am Feld.