Zwölf Führungswechsel, sieben Mal Gleichstand, um drei Punkte verloren – auch der Blick auf die Statistik des Auswärtsspiels in Traiskirchen zeigt keine auffälligen Unterschiede zwischen den beiden Mannschaften. Einzig der Traiskirchner Fabricio Vay sticht mit 9/11 Zweiern und 2/3 Dreiern heraus – seine 21 Punkte in der ersten Halbzeit taten den Redwell Gunners besonders weh.
Schmerzen hatte aber auch Kapitän Jason Johnson, der wegen einer Schulterverletzung nur 20 Minuten zum Einsatz kam, nicht von Beginn an spielte und ohne Punkte blieb. Außerdem war Benni Blazevic leicht angeschlagen, weshalb auch er nur 1:52 Minuten eingesetzt wurde. Umso mehr waren die beiden anderen großen Spieler, Rakeem Buckles und Gabe Knutson, gefordert.
Die Gründe für die Niederlage liegen in der Defense: Die Oberwarter Verteidigung war nicht in der Lage, Vay zu stoppen. „Da müssen sich Rakeem Buckles und Gabe Knutson an der Nase nehmen, sie waren gegen ihn nicht aggressiv genug“, führt Manager Andreas Leitner die Treffsicherheit von Vay auf eigene Schwächen in der Verteidigung zurück. „Wir haben ihn dadurch noch stärker gemacht.“
Vor allem zu Beginn traf Vay aus allen Lagen. „Wir haben ihn seinen Rhythmus finden lassen und brachten als Team nicht die nötige Intensität auf das Parkett“, kritisiert Leitner. Ab dem zweiten Viertel wurde die Leistung dann besser, vor allem in der Offensive ging mehr. Die Defensive war weiter löchrig.
Über das ganze Spiel gesehen war die Leistung der Redwell Gunners in der Offensive aber durchaus akzeptabel, wenn auch ausbaufähig: 45 Prozent vom Zwei- und 38 Prozent vom Dreipunkter (JJ Mann sticht mit 5 von 6 getroffenen Dreiern eindeutig heraus, zusätzlich erzielte er ein Double-Double – 21 Punkte, 10 Rebounds!) sind „in Ordnung“, wie Leitner sagt, „nur die beiden sehr wichtigen Freiwürfe beim Stand von 70-71 knapp vor Schluss muss er treffen, da gibt’s keine Diskussionen. Das wird von einem Legionär erwartet, dafür ist er hier.“
Der Kampf am Rebound wurde mit 37:32 sogar gewonnen, vor allem am Offensiv-Rebound haben die Gunners gut gearbeitet (10:6). Zusätzlich wurden auch mehr Ballgewinne erzielt (12/7). Am Ende reichte es dann aber doch nicht für den erhofften Sieg. Unter anderem auch deshalb, weil die Transition Defense, also die Verteidigung der gegnerischen Fast Breaks, nicht gut genug funktionierte. „Da waren Schnitzer dabei, die in dieser Phase der Meisterschaft nicht mehr passieren dürfen“, ärgert sich Leitner über die vergebenen zwei Punkte.