Um Punkt 10 Uhr, 20 Minuten und 15 Sekunden läutete ÖBV-Präsident Karl Thaller heute im Grand Hotel Wien bei einer Pressekonferenz die heiße Phase der „Mission 20-15“ ein. Österreichs Basketball-Herren wollen erstmals seit 1977 eine EM-Endrunde erreichen, diesem Ziel wird ab sofort alles untergeordnet.
„Wir haben schon bei der EM-Qualifikation für 2013 gesehen, dass wir auf Tuchfühlung mit den Besten sind. Und diese Vor-Qualifikation bietet eine historische Chance.“ Thaller strich auch die verbesserte „Vorbereitung auf die Vorbereitung“ hervor: „Das Team wurde schon Ende Mai erstmals zusammengezogen. Dabei wurden nach sportmotorischen Tests Individualprogramme erstellt. Das sollte den Spielern jetzt zugutekommen.“
Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Qualifikation sind jedenfalls gegeben. Die Mannschaft von Teamchef Werner Sallomon hat ab heute 31 Tage lang Zeit, den Fokus auf die Gruppenspiele gegen Luxemburg, Dänemark und die Schweiz zu richten. Abwechslung wird es für die ÖBV-Auswahl genügend geben. So stehen Testspiele in Portugal und Ungarn sowie ein 4-Nationen-Turnier in Oberwart auf dem Programm.
Daher befürchtet Werner Sallomon auch keinen Lagerkoller: „Der entsteht nur, wenn man sich immer am selben Ort aufhält. Wir sind aber viel unterwegs, wechseln auch die Teamcamps.“ Für den Teamchef zählt in den nächsten zwei Monaten nur eines: Die Qualifikation für die EURO 2015 in der Ukraine. Sallomon präzisierte: „Wir wollen ins Finale, wir wollen zur EM. Aber eins nach dem anderen, Schritt für Schritt. Wenn die Fußballer vor den Färöern zittern, werden wir nicht sagen, dass wir die Gruppe locker gewinnen. Auch andere sind imstande, sehr gute Leistungen zu bringen.“
Die Hoffnungen liegen im „goldenen Jahrgang“. Das sind jene Spieler, die 2010 die U20-B-EM gewonnen haben und in die A-Gruppe aufgestiegen sind. Einige der Akteure von damals stehen heute im Team-Aufgebot bei den „Großen“. So auch Moritz „Momo“ Lanegger. Der Guard von Cupsieger Klosterneuburg brennt auf die Chance, den Bann zu brechen und mit dem Team erstmals nach 38 Jahren eine EM zu erreichen. „Die Jungen von damals sind voll ins Team integriert und übernehmen auch Verantwortung“, sagte der 23-Jährige heute im Grand Hotel, „wir sind bereit.“
Für seinen Teamkollegen Thomas Schreiner ist das Ziel ebenfalls klar definiert: „Alles andere als der Gruppensieg wäre eine Enttäuschung“, sagte der Teamkapitän. „Dann schauen wir weiter. Aber natürlich wollen wir zur Endrunde. Wir haben eine junge, homogene Truppe – die Chance lebt.“
Am Ende der „Mission 20-15“ soll Werner Sallomon am Abend des 1. September an Präsident Karl Thaller melden können: „Mission accomplished! Ukraine, wir kommen!“
Quelle: www.basketballaustria.at