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Die Mannschaft ist gefordert

Zwischenbilanz vor dem Burgenland-Derby

Fünf Spieler stehen bei jedem Spiel auf dem Feld – der eine besser, der andere schlechter. Entscheidend ist im Normalfall aber nicht die individuelle Qualität, sondern wie diese fünf Spieler miteinander harmonieren und als Mannschaft auftreten. Ein „Team“ kann aber nur dann funktionieren, wenn der eine für den anderen in die Bresche springt, wenn es bei einem Mitspieler nicht gerade gut läuft.

Gegen Traiskirchen war eine solche Mannschaft auf dem Feld. Auch wenn mit Sammy Zeglinski (25 Punkte) und Zoran Krstanovic (24 Punkte) zwei Spieler zumindest was die Punkte betrifft aus dem starken Kollektiv heraus ragten, so war es doch die geschlossene Teamleistung von der ersten Minute weg, die den jungen Löwen den Zahn zog. Zwischenzeitlich schon 22 Punkte voran, war der 81:70-Sieg der Redwell Gunners gegen Traiskirchen aufgrund einiger Dreier in Schlussphase beinahe schon schmeichelhaft für die Niederösterreicher.

„Werden andere Wege finden müssen, um zu punkten“

„Wir haben so gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben“, lobt Manager Andreas Leitner das Team – und schließt dabei auch die ersten 15 Minuten gegen Klosterneuburg mit ein. „Dann haben wir aufgrund einiger Fehler in der Verteidigung komplett den Faden verloren.“ Vielleicht auch deshalb, weil trotz der guten Leistung in den ersten Minuten die Distanzwürfe nicht fallen wollten. 1/11 vom Dreier in der ersten Halbzeit spricht Bände, 5/27 (19 Prozent) über das Spiel gesehen schaut auch nicht viel besser aus. Bisher „lebte“ die Mannschaft von einer guten Trefferquote, die aber nicht in jedem Spiel gelingen kann. „Wir werden an solchen Abenden andere Wege finden müssen, um zu punkten“, fordert Leitner. Tatsächlich sind die Gunners mit bisher 27 Dreipunkte-Versuchen pro Spiel einsamer Spitzenreiter der Liga (St. Pölten und Graz je 23, Güssing 22 pro Spiel). Nach dem Spiel gegen die Dukes rasselte die gute Teamquote von Down-Town aber in den Keller: Die Redwell Gunners liegen nun nur noch bei knapp 30 Prozent (40/135).

„Spieler müssen wissen, wie man mit so einer Situation umgeht“

Die durch die defensiven Fehler verursachte Verunsicherung setzte sich dann auch im Angriff fort. Als Klosterneuburgs Headcoach Robert Langer auf Zonenverteidigung umstellte, war der bis dahin schon nicht gute Rhythmus der Redwell Gunners vollends gebrochen. Und das, obwohl es gegen eine Zone grundsätzlich leichter ist, offene Würfe zu kreieren – vor allem von der Dreipunktelinie. „Ich erwarte mir eine deutliche Steigerung. Wir haben genug Erfahrung in der Mannschaft, die Spieler müssen wissen, wie man mit so einer Situation umgeht“, ärgert sich Leitner über die „minutenlange Planlosigkeit im Angriff“.

„Dann müssen eben andere einspringen“

Überhaupt muss das Spiel der Redwell Gunners variantenreicher werden. Denn die anderen Teams stellen sich immer besser auf Topscorer Zoran Krstanovic ein. Die gute Verteidigung von Jason Chappell war ein Grund, zudem hatte Zoran nicht unbedingt den besten Tag erwischt. „Dann müssen eben andere für ihn einspringen“, fordert Headcoach Tom Johnson. Und Leitner merkt an, dass „wir offensichtlich als Mannschaft noch nicht so weit sind, ihn in die richtige Position zu bringen, damit Zoran seine Scorerqualitäten auspacken kann.“ Zumindest gegen Klosterneuburg war das der Fall.

Zu den bereits angesprochenen Faktoren für die Niederlage kommt mit Klosterneuburgs Kevin Payton ein weiterer hinzu. Normalerweise treffen weder er noch Ramiz Suljanovic, der unter dem Korb eigentlich abgemeldet war, so hochprozentig aus der Mittel- und Ferndistanz wie am vergangenen Montag. Aber Klosterneuburg hat es im Gegensatz zu den Redwell Gunners trotz dreier verletzungsbedingter Ausfälle geschafft, fokussiert als Team aufzutreten und hat so den Gunners mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung den Zahn gezogen.

Womit wir wieder am Anfang wären – dem Team. Das Spiel gegen Klosterneuburg war sinnbildlich. Zoran Krstanovic hatte nicht seinen besten Tag, aber es gibt ja auch noch andere, die für ihn einspringen könnten. Dass die Jungs es drauf haben, haben sie sowohl in der Vorbereitung als auch in der Meisterschaft schon bewiesen. Die nächste Gelegenheit dazu gibt’s am kommenden Montag in Güssing.