Kurz vor dem anstehenden Jahreswechsel präsentieren wir euch Folge 13 von #Wir sind Oberwart und hoffen, dass wir euch mit den bereits präsentierten "Bausteinen" bereits dieses Jahr einen erheblichen Teil der Message überbringen konnten, was es für unser Team bedeutet Oberwart und die UNGER STEEL Gunners zu repräsentieren!
Aber zurück zu unserem heutigen Protagonisten, einem essentiellen Baustein im Gunners-Team. Er ist nicht nur zu Sylvester für das Kraftfeuerwerk und die Athletik der Gunners verantwortlich - Athletic Coach Johannes "Joshi" Schober, Inhaber des Kraftkollektiv´s und Gunners Anhänger, seit er krabbeln kann.
Horst, erzähl uns ein paar Dinge über Joshi bevor wir ihn selbst zu Wort kommen lassen. Was bedeutet es für das Team Joshi mit an Board zu haben?
Joshi ist für mich einer der Gründe, warum die langfristige Entwicklung der UNGER STEEL Gunners Oberwart aus physischer Sicht heute dort ist, wo wir aktuell sind. Wir haben 2011 mit der U14 begonnen ein gezieltes Athletik-Training im Verein zu implementieren und das bis heute durch alle Altersklassen, bis hin zur Bundesliga durchgezogen. Dafür zeichnet Johannes hauptverantwortlich und hat den roten Faden dafür gelegt, auf dem wir uns bewegen. Ganz wichtig für mich ist, dass er zwei wesentliche Elemente vereint. Physiotherapie und Athletik-Training - denn nur in dieser ursprünglichen Kombination lässt sich die Hauptaufgabe dieser Trainingsebene erreichen, die aktive Verletzungsprävention. Für mich als Coach ist das auch die einzig sinnvolle Variante des Athletik-Trainings. Joschi ist der Grund warum wir in den letzten Jahren von schwereren Verletzungen großteils verschont geblieben sind, wenn diese nicht durch Fremdeinfluss ausgelöst wurden.
Aus meiner Sicht ist Joshi in dieser Trainings- und Know-How-Kombination österreichweit der beste Athletic-Coach, zumindest kenne ich keinen besseren. Was noch extrem wichtig ist, ist dass Johannes den Gunners Stil zu 100% verkörpert und sowohl familiär als auch emotional in höchstem Maße mit dem Verein verbunden ist. Schon seine Mutter war lange Jahre Gunners durch und durch, als sie das Team als Physiotherapeutin betreut hat, das steckt auch Joshi im Blut.
Unser Trainer-Team besteht aus 3 Personen: Kris (Assistent Coach), Joshi (Athletic Coach) und mir als Head Coach. Joshi leitet unsere komplette Trainingssteuerung (Intensität + Belastung) und ist derjenige der am Ende des Tages entscheidet ob ein Spieler spielt/trainiert oder auch nicht. Zudem koordiniert er unseren kompletten Betreuerstab (Martin, Janosch, Sarah und Kurti) und alle Abläufe die in diesem Bereich anfallen.
Für Joshi ist diese Aufgabe eine Berufung die er mit vollem Einsatz und Herzblut lebt. Das Motto des Kraftkollektivs hat er mit "gemeinsam stark" gewählt, was sich zu 100% in seiner Arbeit mit den Gunners widerspiegelt!
Danke Horst für die interessanten Einblicke in Details, die vielleicht noch nicht jedem Gunners-Fan so bewusst waren, doch lassen wir nun Johannes selbst zu Wort kommen.
Johannes, erzähl uns ein wenig über dich privat. Wann und wo bist du geboren, Erzähl uns ein wenig über deine Familie und deinen Bezug zum Basketball, im Speziellen zu den UNGER STEEL Gunners Oberwart.
Ich bin Johannes “Joschi” Schober, 34 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Oberwart wo ich mit meiner Frau Babsi und meinen zwei Kids Finn (5) und Matilda (3) auch wohne. Basketball war schon immer Teil meines Lebens, da meine Mutter lange Jahre Team-Physiotherapeutin war. Mein Bruder Georg und ich waren immer mit dabei. Wir haben auf der Tribüne getrommelt und gebrüllt, nach verlorenen Finalspielen geheult, und nach den Spielen haben wir Körbe geworfen, bis das Licht ausging.
Du und dein Bruder Georg wart ja auch lange Zeit im Gunners Nachwuchs aktiv. Welche Stationen bist du durchlaufen, woran erinnerst du dich gerne zurück, wann und warum hast du aufgehört selbst zu spielen? Warst du je ganz weg von der "Gunners-Droge"?
Wie beide, also Georg und ich, haben dann bei den Mini-Gunners unter Tschögl Pepsch gespielt. Eine sehr schöne Zeit. Viele unserer damaligen Mitspieler sind heute noch gute Freunde. Danach hab ich noch bis in die U14 gespielt, dann war meine “aktive” Karriere vorerst vorbei. Mein Jahrgang war unglaublich stark (Haxi, Zwiebel, Jandl David, … um hier nur einige zu nennen) da gab es keine Spielzeit für einen Zwerg wie mich. Irgendwann hat es mir dann keinen Spaß mehr gemacht. Mein Bruder blieb länger dabei und das auch recht erfolgreich. Ohnehin war er immer der bessere Basketballer. Wir beide hatten dann noch ein kurzes Comeback bei den Phantoms in der Landesliga, bevor es mich als Betreuer zurück zu den Gunners gezogen hat.
Betreuer, genauer Athletic-Coach bei den Gunners. Wie kam es dazu? Wie kann man sich deine Aufgaben genauer vorstellen und mit welchem Know-How bringst du dich diesbezüglich am meisten ein?
Meine Aufgaben bei den Gunners sind mit den Jahren deutlich gewachsen. Angefangen habe ich 2011 als Unterstützung für Janosch und Hansi bei der Trainings- und Matchbetreuung. Damals hatte ich eine Sportmassage-Ausbildung und war gerade mitten im Physio-Studium. Da mein Background eigentlich immer Krafttraining war und ich mich in diesem Bereich, gleichzeitig zu meiner Sportphysio-Ausbildung laufend fortgebildet habe, war es für mich selbstverständlich, diesem Bereich einen großen Stellenwert in meiner beruflichen Identität einzuräumen. So entstand auch das Kraftkollektiv, aber dazu vielleicht später mehr. Auf jeden Fall wurde ich vom Aushilfsmasseur zum Physiotherapeuten und dann zum Athletic Coach & Physio. Mit Horst arbeite ich schon sehr lange zusammen, eigentlich von unserem U16 Titel weg, über diverse Nachwuchsnationalteams bis hin zur Bundesliga. Wir haben schon einige Schlachten geschlagen und wissen, dass jeder für den anderen in den Krieg ziehen würde, wenn es notwendig ist. Wir tauschen uns fast jeden Tag aus und versuchen gemeinsam das Bestmögliche aus unseren Ressourcen rauszuholen.
Mein Aufgabenbereich ist eigentlich kurz umrissen die Planung und Ausführung des Athletik-Trainings, die Betreuung von Verletzten oder angeschlagenen Spielern vom Akutfall über Rehaplanung bis hin zur Rückkehr aufs Spielfeld und die Koordination zwischen medizinischem Team, Office und Coach im Verletzungsfall. Wenn es meine Zeit zulässt bin ich auch bei den Spielen dabei und unterstütze die “diensthabenden” Kollegen. Ich bin was Sport betrifft ein sehr emotionaler Typ und bin nach manchem Spiel selbst richtig mitgenommen. Ich liebe es die Stimmung am Parkett direkt mitzubekommen und die Energie von den Fans und auf der Bank zu spüren.
Du hast es schon kurz angerissen, Kraftkollektiv, eine "Institution" in Oberwart. Wann ist es entstanden? Erzähl uns ein wenig über das Konzept. Auf wen ist das Kraftkollektiv ausgerichtet, es ist ja kein klassisches "Fitness-Studio"? Wie läuft es ab wenn man bei dir zu trainieren beginnen möchte?
Meine Begeisterung für Krafttraining hat dazu geführt, dass ich gemeinsam mit meiner Frau und einem Freund (Fabian Altreuther) 2014 das Kraftkollektiv gegründet habe. Hier haben wir mittlerweile eine optimale Umgebung geschaffen, die es mir ermöglicht über das gesamte Jahr auch mit den Gunners-Spielern an ihrer Athletik zu arbeiten.
Gegründet habe wir das Kraftkollektiv eigentlich nicht im Hinblick auf die Betreuung von Leistungssportlern, sondern weil wir effektives Kraft- und Kraftausdauertraining in Gruppenform für eine breite Personengruppe anbieten wollten. Begonnen haben wir auf der Wiese hinter der NMS, sind immer weiter gewachsen und befinden uns momentan mitten in Oberwart, sind top ausgestattet und konnten uns nicht nur in der näheren Umgebung ein gutes Renommee erarbeiten.
Bei uns ist jeder herzlich willkommen und dazu eingeladen an seine Grenzen zu gehen. Bei einem gratis Probetraining könnt ihr uns kennen lernen und erfahrt was unser Konzept so besonders macht (zur Anmeldung gehts hier {LINK})
Wir bieten auch die Möglichkeit selbständig zu trainieren, was vor allem von Personen genutzt wird, die spezifische Ziele verfolgen (z.B.: aktive Kraftdreikämpfer) oder von jenen, die einfach lieber alleine nach einem von uns geschriebenen Plan trainieren wollen.
Wie oft trainieren dann eigentlich die Gunners bei dir? Worin liegt da der "tägliche Schwerpunkt"
Ich arbeite über das gesamte Jahr mit den Spielern. In der Off-Season liegt der Schwerpunkt darauf Kraft und Substanz aufzubauen und an eventuellen Schwächen zu arbeiten. Hier sind Spieler teilweise fünfmal pro Woche bei mir. Ab der Pre-Season sinkt diese Zahl, da ab hier das Basketballtraining wieder in den Vordergrund rückt und wir (die Coaches) die Gesamtbelastung im Auge behalten müssen. In der In-Season orientiere ich mich in der Planung natürlich am Trainings- und Spielkalender. Hier gestalte ich das Training gezielt in Blöcken mit unterschiedlichen Schwerpunkten, je nach Erfordernis.
Wie kannst du durch deine Arbeit z.B.: einen Spieler wie Orion begleiten? Während der Verletzung bis hin zum Aufbau danach, damit er am Feld wieder Gas geben kann?
Am Beispiel von Orion kann ich euch kurz durch so eine "klassische" Rehaphase führen. Direkt nach der Verletzung brauchen wir erstmal eine genaue Diagnose unseres Team-Docs. Danach folgen passive Therapiemaßnahmen (Lymphdrainage, Ultraschall, …) sowie erste Übungen, die sich an der aktuellen Phase des Regenerationsprozesses orientieren. Diese Übungen werden laufend angepasst und die Belastung immer weiter gesteigert. Auch den Bereich der Ausdauer versuchen wir abzudecken, was bei Verletzungen der unteren Extremität etwas schwierig ist, da die Belastung hier nicht spezifisch erfolgen kann. Schlussendlich stehen Lauf- und Sprungübungen auf dem Programm bevor erste Übungen in der Halle angegangen werden können. Gemeinsam mit dem Trainer wird der jeweilige Spieler dann nach und nach ins Teamtraining integriert, bevor das von allen heiß ersehnte Comeback-Spiel am Programm steht.
Ich hoffe ich konnte euch damit etwas Einblick in meine Arbeit bei den Gunners geben!
Super! Danke dir! Das waren auf jeden Fall sehr interessante Einblicke, die unsere Leserschaft sicherlich interessieren und ein weiteres Mal zeigen, was #Wir sind Oberwart wirklich bedeutet! Ich glaube du möchtest abschließend noch etwas loswerden?
Ja, bedanken möchte ich mich bei dieser Gelegenheit bei der gesamten Gunners Familie für die Unterstützung des Teams, Andreas Leitner und Thomas Linzer für das Vertrauen in meine Arbeit und meine Entwicklung bei den Gunners, Horst für seine Freundschaft und die gute Zusammenarbeit und allen voran meiner Familie, die mich immer unterstützt auch wenn es oft Entbehrungen mit sich bringt.