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#5 Andrius Mikutis - Die Symbolfigur des Gunners-Spiels

#Wir sind Oberwart - Folge 10

Unsere Interview-Serie #Wir sind Oberwart wird erstmals zweistellig. Wer wäre besser geeignet für Folge 10 als unsere #5 Andrius Mikutis, der bereits in der letzten Saison essentiell für das Gunners-Spiel war.

Horst Leitner, Head-Coach der UNGER STEEL Gunners Oberwart wird uns wie immer als Einleitung ein Statement zu seinem Spieler geben:

"Miku ist extrem wichtig für uns, er ist das Rückgrat unserer Mannschaft. Er ist ein Spieler der nie aufgibt und jede Aufgabe bedingungslos annimmt, die man ihm stellt. Miku macht all die Dinge, die in keiner Statistik aufscheinen - und es gibt für ihn auch nur eine Statistik: Sieg oder Niederlage! Er ist mit Sicherheit keiner der im Rampenlicht steht, aber er ist unser Star. Er ist neben Basti die Führungskraft auf dem Feld und gleichzeitig für mich der Spiegel der Mannschaft. Er war letztes Jahr und auch heuer wieder unserer Schlüsselverpflichtung und gäbe es einen Spieler, den ich an den Gunners-Verein binden könnte - koste es was es wolle - dann wäre es Miku, egal in welcher Funktion. Er ist die Symbolfigur für das aktuelle Gunners-Spiel, er ist warum wir spielen was wir spielen. Miku lebt das vor, was wir verkörpern und ist dabei zu jeder Zeit bescheiden und bodenständig."

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Miku, erzähl uns bitte ein wenig über dich als Privatperson. Wo und wann wurdest du geboren, wo bist du aufgewachsen, hast du Geschwister? Wie kam es zu deinem ersten Basketball-Kontakt?

Foto"Ich wurde in einer kleinen Stadt namens Silale in Litauen geboren. Das war 1988, also genau genommen wurde ich in der Sovjetunion geboren. Ich bin in meiner Heimatstadt mit meiner jüngeren Schwerster aufgewachsen und habe dort gelebt bis ich 16 Jahre alt war. Das war dann das erste Mal als ich von zu Hause ausgezogen bin, um wo anders Basketball zu spielen. Meinen ersten Kontakt mit Basketball hatte ich bereits sehr früh im Alter von 3 Jahren. Meine Mutter hat mich immer zu den Spielen meines Vaters mitgenommen, der in einer lokalen Städteliga spielte. Mein erstes Basketball-Training habe ich mit 9 Jahren bestritten und spiele seit damals."

Erzähl uns ein wenig wie es dann weiter ging. Wie war der Start deiner Baskeball-Karriere, in welchen Nachwuchsteams hast du gespielt, wie hast du dich weiter entwickelt und wo hast du das erste Mal auswärts als Legionär gespielt?

FotoWie bereits erwähnt, habe ich bis ich 16 Jahre alt war, für das Nachwuchsteam in meiner Heimatstadt gespielt. Danach bin ich in eine größere Stadt gezogen, um dort für ein anderes Nachwuchsteam zu spielen und eine Chance zu erhalten in die USA zu gehen. Im Jahr darauf ging ich nach Kalifornien und spielte dort zwei Jahre High-School Basketball. Die darauf folgenden vier Jahre verbrachte ich am College an der John Brown University in Arkansas. Nachdem ich meinen Abschluss am College gemacht hatte, habe ich mich dazu entschieden, mit dem Basketball aufzuhören und in den USA zu arbeiten. Das hat aber nur ein Jahr gedauert. Ich ging dann wieder zurück nach Litauen und habe begonnen professionell Basketball zu spielen. Ich hatte auch eine wirklich gute erste Saison, aber anstatt weiter zu spielen, nahm ich mir ein Jahr Auszeit um wieder in Amerika zu arbeiten. Nach all dem hin und her habe ich jedoch eine finale Entscheidung getroffen und bin zurück nach Europa gegangen um weiter Basketball zu spielen, so lange ich kann. Der Grund dafür war einfach, dass mir bewusst wurde, dass das meine wahre Leidenschaft und Bestimmung ist. Nachdem ich eine weitere Saison verpasst hatte, wäre es sehr schwer gewesen direkt nach Litauen zurück zu gehen und dort zu spielen. Also begann ich mein erstes Auslandsengagement in der deutschen Regionalliga beim BG Dorsten.

Wenn du so von deiner Karriere als Basketballer sprichst, merkt man die Leidenschaft und die von dir erwähnte Bestimmung. Es war mit Sicherheit nicht immer einfach, aber es klingt absolut authentisch! Sag uns doch welche weiteren Profi-Stationen du absolviert hattest, bevor du nach Oberwart zu den Gunners gekommen bist.

Also meine erste Profi-Station war wie erwähnt in der zweiten Liga in Litauen beim Club KK Mazeikiai. Wir hatten eine super Saison dort und gewannen die Meisterschaft. Danach nahm ich wie gesagt die Auszeit und landete danach in Deutschland, wo ich für BG Dorsten spielte. In meiner zweiten Saison in Deutschland spielte ich bei Schalke 04 und gewann mit dem Team die Meisterschaft in der Regionalliga. In der darauf folgenden Saison wechselte ich zu den EN Baskets Schwelm und habe dann erneut mit dieser Mannschaft den Regionalligatitel gewonnen. Ich blieb in Schwelm für eine weitere Saison und stieg mit dem Team in die deutsche ProB Liga auf. Nach vier Jahren in Deutschland wollte ich etwas neues versuchen und eine Chance bekommen irgendwo in einer Erstliga zu spielen um einen weiteren Karriereschritt zu machen. Und das war die Zeit als ich nach Oberwart gewechselt bin. Für diese Chance bin ich von Herzen dankbar, denn der Weg nach oben war nicht immer einfach!

Miku, jeder hier in Oberwart weiß und merkt, dass Semira deine Partnerin für dich eine essentielle Rolle in deinem Privat- und auch in deinem Basketball-Leben spielt. Wie lange kennt ihr beide euch denn schon und seit wann begleitet dich Semira schon auf deinem Basketball-Weg?

FotoJa, Semira ist mein Anker und ein essentieller Teil meines Lebens. Ich habe sie kennengelernt, als ich bei Schalke gespielt habe. Wir sind nun bereits mehr als 4 Jahre ein Paar. Sie war mein "Number-One-Fan" seit dem ersten gemeinsamen Tag. Man kann also getrost sagen, dass sie seit dem Anfang meiner wirklichen Profi-Karriere ein Teil meines Basketball-Lebens ist. Allerdings ist es hier in Oberwart das erste Mal, dass sie in der Lage war, mit mir in eine andere Stadt zu ziehen, weil sie davor ihr Studium beendet hat. Das ist großartig und funktioniert für uns beide sehr gut!

Wenn wir nun auf die Ergebnisse dieser bisherigen Saison zurück blicken und deine Performance auf dem Court etwas analysieren, dann entsteht der Eindruck als ob Miku sich derzeit richtig pudelwohl fühlt in dieser Gesamtsituation. Immer öfter sehen wir dich dunken, viel mehr als zum Beispiel im letzten Jahr, du ziehst zum Korb, du wirfst aus der Entfernung. Man kann getrost sagen, du hast mittlerweile eine riesen Rolle in diesem Team eingenommen. Wie fühlst du dich in dieser Rolle und ist unser Eindruck richtig? Wie fühlt es sich für dich gerade an, ein Gunner zu sein?

Ich denke, es ist ganz natürlich, dass ich mich viel besser und komfortabler fühle in meiner zweiten Saison hier in Oberwart. Ich kennen nun die Coaches, die Systeme und was es bedeutet ein Gunner zu sein. Ich verstehe auch meine Rolle im Team immer besser , habe mehr Aufgaben und Zuständigkeiten - am Feld und abseits! Ich kann ein Leader sein und muss den jüngeren Spieler bei ihrer Entwicklung helfen. Ich bekomme sehr viel Support und Anerkennung von den Fans. Das hilft mir, mich noch viel wohler bei dem zu fühlen, was ich tue. Das motiviert mich Tag für Tag etwas zurück zu geben, dem Team, den Fans und der Region! Dunkings? Die werden wir dann Frühling zu zählen beginnen, okay? ;-) Aber ja, du hast recht, ich fühle mich auch physisch sehr gut. Es hat mir sehr geholfen, dass ich fast den ganzen Sommer über hier in Oberwart verbracht habe und mich mit Joschi unserem Athletic-Coach auf die Saison vorbereitet habe. Ganz ehrlich, ich fühle mich sehr glücklich hier im Moment und ich bin super froh, dass ich eine weitere Saison hier in Oberwart geblieben bin!

Miku, die nächste Riesenaufgabe steht bevor. Natürlich ist die Rede vom CUP-Spiel am Mittwoch. Do or die! Entscheidungsspiel! Wie fühlt sich Miku mit solchen Aufgaben und Spielen? Was glaubst du, wie wir uns am Mittwoch den Aufstieg im Cup holen werden?

Ganz ehrlich? Ich bin schon sehr aufgeregt vor diesem Spiel. Normalerweise spielst du solche Entscheidungsspiele erst später in der Saison. Wir haben heuer die Chance ein solches Spiel schon viel früher zu bestreiten! Nach der Niederlage in Kapfenberg waren wir mit unserer Leistung als Team nicht zufrieden, das hat sich auch nicht gut angefühlt! Aber wir wissen, dass wir als Team am Samstag weit unter unseren Möglichkeiten geblieben sind. Daher ist das eine große Chance, wieder dort hin zu fahren und zu beweisen, dass wir viele Dinge besser machen können, in einem Do or die Spiel, das umso wichtiger für uns ist! Wir werden am Mittwoch alles tun, um dieses Spiel zu gewinnen und im Cup eine Runde aufzusteigen!