Montag Abend, Zeit für die nächste Folge von #Wir sind Oberwart! Diesmal geht es um einen Spieler auf den großen Positionen - Maximilian Schuecker, der Heimkehrer vom College, der sich als richtiger Burgenländer fühlt.
Wie immer darf wieder Horst Leitner, seines Zeichens Head Coach der Gunners und Hauptverantwortlicher für die ursprüngliche Verpflichtung von "Schucki" zuerst zu seinem Schützling Stellung nehmen:
"Schucki ist durch und durch eingefleischter Burgenländer. Er liebt die Region und die Art und Weise wie wir hier leben. Er ist in seiner Altersklasse und auf seiner Position der talentierteste Österreicher in der Liga. Gleichzeitig zeigt uns die Entwicklung der letzten Jahre, dass Schucki noch weitere 1-2 Jahre benötigen wird um seine volles Potential abrufen zu können. Aus meiner Sicht ist seine körperliche Entwicklung noch nicht endgültig abgeschlossen und zusätzlich wird er noch Erfahrung sammeln und sich über Training und Wiederholungen im Endeffekt das erarbeiten, wovon er dann langfristig zehren kann. Es liegt zwar noch ein Weg vor ihm, ich glaube aber auch fest daran, dass Schucki nächstes Jahr zum Leistungsträger werden kann und wird. Seine Verletzung hat uns etwas gebremst, aber derzeit macht er jede Woche einen Schritt nach vorne und die Entwicklungskurve zeigt ganz klar nach oben. Gewinnt er weiter an Erfahrung wird er sich in Zukunft auch gegen geübtere Spieler leichter tun und dadurch Foulprobleme, die er aktuell gegen erfahrene Spieler immer wieder bekommt, in den Griff bekommen. Schucki "is mei Bua", der erste Spieler, den ich geholt habe. Er hat sogar ein Kakaohäferl bei mir zu Hause im Schrank. Es ist ein Star-Wars Häferl mit Darth Vader drauf!"
Vielen Dank Horst! Dann wollen wir Maximilian Schucker mal selbst zu Wort kommen lassen und ihm ein paar Fragen stellen:
Erzähl uns bitte ein bisschen über dich privat. Wann und wo bist du geboren, wo bist du aufgewachsen? Hast du Geschwister? Wie kam es zu deinem Erstkontakt mit Basketball und wann war das?
"Ich bin am 01.Jänner 1998 in Mödling geboren. Ich habe zwei Geschwister namens Paul und Tobias, welche auch beide den Basketball-Sport betreiben. Aufgewachsen bin ich im 22. Bezirk in Wien. Zu Beginn meiner sportlichen Laufbahn war ich noch als Fußball Tormann für den SC Groß-Enzersdorf aktiv, ehe ich dann damals mit 11 Jahren mein erstes Basketball Training absolviert habe und von dort an die Sportart nicht mehr gewechselt habe. Meine Liebe zum Basketball ist auf ein Videospiel zurückzuführen, welches ich im Kindesalter immer gespielt habe. Mich hat dieser Sport so begeistert, sodass ich dann letztendlich selbst damit anfangen musste."
Erzähl uns ein wenig über deine Nachwuchszeit. Welche Stationen bei welchen Vereinen hast du im Nachwuchs durchlaufen? Was sind deine schönsten Erinnerungen / größten Erfolge an die Zeit im Nachwuchs? Wie kam es zu deinem Wechsel zu den Gunners?
"Begonnen hab ich meine Basketball-Karriere bei den Vienna DC Timberwolves. Dort habe ich bis zum ersten U19-Jahr alle Nachwuchsstationen durchlaufen und war gegen Ende hin auch Teil der Meistermannschaft in der 2. Bundesliga. Meine schönste Errinerung an meine Nachwuchszeit sind natürlich - neben unzähligen Titelgewinnen mit den Timberwolves - meine Zeit mit dem U16 Nationalteam unter der Leitung von Horst Leiter und Kristian Nikolic. Wir waren sehr erfolgreich für österreichische Verhältnisse und konnten den 8. Platz belegen. Zu meinem Wechsel kam es durch meine Zeit beim Nationalteam in der U16 mit Coach Leitner. Zu Saisonbeginn 2015/16 war ich dann endlich Teil der Gunners Familie."
Du hast die Gunners dann in Richtung USA aufs College verlassen. Wo warst du genau, was konntest du für Eindrücke gewinnen, welche Erfahrungen hast du gesammelt? Wie war das zum Beispiel mit dem Reisen zu Auswärtsspielen? Erzähl unseren Fans ein bisschen darüber, was es bedeutet in den USA am College zu spielen. Was war deine größte Weiterentwicklung, die du aus dieser Zeit mitgenommen hast?
"Nach der Saison 2017/18 habe ich mich nach langer Bedenkzeit dazu entschieden, den Schritt in die USA auf ein Division 1 College zu machen. Ich wurde von mehreren Hochschulen rekrutiert, entschied mich dann aber letztendlich für Montana State. Während meiner Zeit in Amerika habe ich wertvolle Erfahrungen über mich selber und die verschiedenen Facetten des Basketballsports gemacht. Anfangs war es sehr schwer mich alleine in einem fremden Land und in einer fremden Kultur durch zu schlagen und zu etablieren, aber mit der Zeit habe ich mich an das Leben in diesem Land gewöhnt und hatte dann dementsprechend auch eine viel angenehmere Zeit. Natürlich ist es eine große Ehre, Teil einer solchen Hochschulmannschaft zu sein. Die Ressourcen und Möglichkeiten aufgrund der fehlenden finanziellen Barrieren sind nahezu grenzenlos und der Traum für jeden entwicklingshungrigen Sportler. Die riesigen Hallen, welche immer bis zum Bersten gefüllt sind, das Aufeinandertreffen am Feld mit zukünftigen NBA Spielern und das gute Essen bei Auswärtsreisen sind alles Dinge, die ich nicht so schnell vergessen werde. Das viele Reisen quer durch dieses riesige Land war sehr anstrengend. Teilweise bin ich bis zu viermal in der Woche geflogen. Mit der Zeit ist der ganze Trubel aber zur Routine geworden. Spielerisch denke ich, dass ich körperlich in den USA die meisten Fortschritte erzielt habe, aber auch technisch konnte ich mich verbessern gerade was das Spiel und das Agieren in der Zone angeht."
Du hast dich dann für die Rückkehr nach Österreich entschieden. Was waren deine Beweggründe dafür? Wie siehst du deine aktuelle Rolle im Team der Gunners und wie zufrieden bist du bisher mit deinen Leistungen (nach der Verletzung)? Was sind deine Ziele für die kommenden Jahre?
"Meine Rückkehr nach Österreich hing davon ab, ob ich bei Montana State die nötige Spielzeit im kommenden Spieljahr bekomme oder nicht. Da dies nach einem dringend nötigen Trainerwechsel nicht der Fall war, da der Kader und der Großteil der Mannschaft umgebaut wurde, ließ ich mich auf die Transfer-Liste setzen. Danach bekam ich sehr viele Angebote von anderen Colleges. Leider war der Level dort nicht hoch genug, um meine spielerische Weiterentwicklung zu garantieren. Deshalb entschied ich mich, mangels der nötigen Angebote für eine Rückkehr nach Österreich. Nachdem ich schon mehrere Jahre davor in Oberwart gespielt und gelebt habe, war die Rückkehr für mich ein No-Brainer, da das Umfeld hier für mich einfach die besten Möglichkeiten hergibt, um mich sowohl spielerisch als auch menschlich zu entwickeln. Meine aktuelle Rolle im Team besteht einfach darin auf der Inside-Position für die Mannschaft die nötigen Impulse zu setzen damit die Siegchancen zu erhöhen. Ich versuche meine eigene Leistungsentwicklung stets mit einem kritischen Auge zu betrachten, deswegen finde ich meine derzeitige Entwicklung suboptimal. Natürlich hat mich die Verletzung zurückgeworfen, aber jetzt gilt es einfach aus der derzeitigen Situation das Beste zu machen und der Mannschaft weiterzuhelfen, damit wir unsere Ziele erreichen können. Meine Ziele für die kommenden Jahre sind es weiterhin auf einem hohen Level Basketball zu spielen. Ich würde mir natürlich wünschen, dass dieses Vorhaben mit einem Wechsel in eine lukrativere und bessere Liga verbunden sein wird, bin mir aber voll und ganz bewusst dass das unglaublich viel und intensive Arbeit benötigt. Ein Meistertitel mit den Gunners steht natürlich auch ganz weit oben auf meiner persönlichen To-Do Liste!"
Möchtest du uns sonst noch etwas mit auf den Weg in die restliche Saison geben?
"Ich möchte mich an dieser Stelle auch ganz herzlich bei allen Gunners Fans bedanken. Ihr seit einmalig im Umfeld von Basketball Österreich und treibt uns immer wieder zu Höchstleistungen an - egal ob daheim oder auswärts! Mit euch als Unterstützung können wir unglaubliches leisten und deshalb seid ihr Teil unseres Erfolges! Let's go Gunners!!!!"